Weltweit drohen gigantische Flüsse auszutrocknen. Auch der Rhein leidet unter den zunehmenden Hitzejahren. Was bedeutet das für Mensch und Natur?
Mit weit über 3.000 Kilometern ist der Rio Grande einer der längsten Flüsse Nordamerikas. Er führt vom Südwesten Colorados zum Golf von Mexiko und markiert einen Großteil der Grenze zwischen Texas und Mexiko. Doch der einst so mächtige Strom ist inzwischen gar nicht mehr so grande. Weniger als ein Fünftel der ursprünglichen Wassermenge erreicht heute noch den Golf. Extreme Trockenheit und schlechtes Wassermanagement zwischen Mexiko und den USA haben den Rio Grande vielerorts zu einem Rinnsal gemacht.
Vom Westen der USA über Indien und China bis nach Australien: Fast überall drohen wichtige Lebensadern trockenzufallen. Oft weil ihnen zu viel Wasser für Landwirtschaft, Industrie und Trinkwasser entzogen wird. Hitze und Dürre verstärken das Problem. Sind ähnliche Szenarien auch in Europa denkbar? Könnte es sogar sein, dass Deutschlands größter Fluss austrocknet?
Wenn man an einem nasskalten Wintertag am Ufer des Rheins steht, scheint das undenkbar. Der Rhein ist eine Lebensader. Er versorgt mit einer Gesamtlänge von mehr als 1.300 Kilometern Industrie, Kraftwerke, Landwirtschaft, Städte und ganze Ökosysteme, bevor er in die Nordsee mündet. Der Rhein ist die verkehrsreichste Wasserstraße Europas. Steht man jedoch im Sommer an der gleichen Stelle, sieht die Sache unter Umständen ganz anders aus. In den letzten Hitzejahren sank der Wasserstand an manchen Stellen so stark, dass man den Rhein fast zu Fuß hätte durchqueren könne. Die Klimaforschung geht davon aus, dass es in Deutschland in den kommenden Jahrzehnten noch wärmer und trockener wird.
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