Flussbarsch

Steckbrief

Kennzeichen: Grüne Färbung mit schwarzen Querstreifen. Zwei Rückenflossen, wobei die vordere mit starken Dornen besetzt ist. Die Bauchflossen sind leuchtend rot.

Laichzeit: März bis Juni je nach Wassertemperatur, die nicht über acht Grad liegen darf. Größe: Im Durchschnitt 15 bis 20 Zentimeter, kapitale Exemplare werden bis 60 Zenti-

meter lang und drei Kilogramm schwer.

Beste Angelzeit: Barsche beißen das ganze Jahr hindurch. Beste Fangzeit für kapitale Fische ist der Winter.

Fangplätze: Barsche bevölkern alle Gewässer mit gemäßigter Temperatur. In Seen bevorzugen sie die tiefen Stellen mit sandigem und kiesigen Untergrund, suchen aber auch gern Stege und Bootsanleger auf.

 


Spinnfischen auf Barsche

Anders als Hechte sind Barsche nicht stand- ortstreu, d. h. sie durchstreifen ein Gewässer und müssen vom Angler immer wieder neu gefunden werden. Das Spinnfischen ist daher eine hervorragende Methode, einen See nach Barschen abzusuchen. Kleinere und mittlere Barsche leben in Schwärmen, während große Barsche häufig als Einzelgänger leben, oder in Trupps von drei bis vier Fischen einen See durchstreifen.

Kapitale Barsche sind wehrhafte Kämpfer, aber keine Sprinter und jagen im Gegensatz zu kleineren und mittlern Exemplaren nicht lange hinter ihrer Beute her. Eine gemäßigte Einholgeschwindigkeit ist daher beim Spinn- fische auf Großbarsche oberstes Gebot.


Spinner

Spinner, besonders solche, mit einem roten Wollknäuel am Drilling, sind Barsch Spinnköder par excellence. Sie eignen sich vor- züglich zum Absuchen großer Wasserflächen und bringen Barsche aller Größen an den Haken. Wenn man es jedoch gezielt auf Kapitale abgesehen hat, bedürfen Spinner einer besonderen Führung. Zum Großbarsch- angeln sollten sie gemächlich eingeholt werden; und zwar so, dass ihr Blatt langsam um die Achse rotiert und der Angler diese Bewegung mit dem Auge gut verfolgen kann. So hat der Spinner nicht nur das ideale Barschtempo, sondern läuft auch in der nötigen Wassertiefe. Gute Barschspinner sind Mepps-Spinner in Größen zwischen drei und fünf.


Wobbler

Schwimmende und sinkende Wobbler sind hervorragende Spinnköder zum Fang von Großbarschen. Bunte Wobbler reizen jedoch deutlich weniger Fische zum Biss als dezente Lackierungen. Das Dekor der Wobbler sollte auf die im See vorkommenden Futterfische abgestimmt sein. Dies sind meist Rotaugen und Kleinbarsche, sodass silberne und silber- grüne Wobbler mit Streifendekor zumeist die richtigen Köder sind. Im Sommer, wenn die Barsche im Mittel- und Oberflächenwasser rauben, sind flachlaufende Wobbler (z. B. Rapala-Oroginal) bei Barschen angesagt. Im Herbst und Winter müssen sinkende Wobbler oder tieftauchende Schwimmwobbler (sogenannte Deep-Runner-Modelle) ein- gesetzt werden.


Blinker

Blinker werden heute nur noch selten zum gezielten Barschfang eingesetzt. Gerade im Winter kann sich jedoch der Einsatz eines Effzett-Blinkers (10 Zentimeter) im tiefen Wasser lohnen. Dieser Klassiker erlaubt eine sehr langsame Führung und reizt daher besonders kapitale Stachelritter zum Biss


Vertikalköder und Zocker

Zocker und Vertikalköder sind hervorragende Kunstköder zum Grundnahen Barsch fang vom Boot und Steg aus. Beim Angeln über Barschbergen gibt es wohl keinen besseren Spinnköder als den altbewährten Zocker. Die Handhabung dieses Klassikers ist recht einfach: 

Man lässt ihn bis auf den Grund absinken, kurbelt einige Zentimeter Schnur ein und lässt ihn dann im Grundnahen Wasser auf und ab tanzen. Während der klassische Zocker aus Blei nichts weiter als ein kleiner Pilker ist, weisen die modernen Vertikalköder Ähnlichkeiten mit Fischchen auf und tragen ihre Einhängöse am Rücken. Geführt werden Vertikalköder - wie Zocker - durch Heben und Senken mittels der Rutenspitze. Wichtig ist es dabei, dass der Köder immer wieder auf den Gewässerboden aufschlägt, um durch dieses Aufprallgeräusch die Barsche anzulocken. Diese Köder sind auch beim Eisangeln sehr beliegt.


Twister und Gummifische

Gummiköder haben in den vergangenen Jahrzehnten den klassischen Barschspinnködern aus Blech und Holz den Rang abgelaufen, was wohl nicht allein an ihrer tatsächlichen Fängigkeit, sondern wohl auch an ihrem geringeren Preis liegt. Während Twister und Shads in fließendem Wasser (besonders in großen Flüssen) weitaus bessere Spinnköder sind, als Blinker, Spinner und Wobbler, so werden ihre Barsch-Qualitäten (beim Zander sieht es anders aus!) in stehenden Gewässern doch meist überschätzt. Twister und Gummifische eignen sich in Seen sehr gut zum Barschangeln unter Stegen und in sehr hindernis- reichem Wasser, zum Beispiel beim Angeln über Ruinen in Talsperren. In den meisten Seen jedoch sind sie Spinnern hoffnungslos unterlegen. Fängige Twisterfarben sind rot und gelb.


Gerät fürs Spinnfischen auf Barsch

Rute: Leichte Spinnrute mit einem Wurfgewicht von 10 bis 40 Gramm und einer Länge von 2,7 Metern.

Rolle: Kleine Stationärrollen mit fein justierbarer Kopfbremse und einem Schnurfassungsvermögen von etwa 120 Metern 25er Schnur.

Schnur: Fürs Spinnangeln kommt nur monofile Leine in Betracht, denn eine dehnungsfreie geflochtene Schnur führt häufig zum Ausschlitzen des Hakens. Eine 25er Qualitätsschur hält jedem Barsch stand und wird auch mit dem willkommenen Beifang eines Hechtes oder Zanders fertig.

 


Gerät fürs Naturköderangeln auf Barsch

Rute: Leichte Spinnrute mit parabolischer Aktion, einem Wurfgewicht bis 20 Gramm und einer Länge von drei Metern. Wird ausschließlich vom Boot oder von Steganlagen aus geficht, sollte eine kürzere Rute (zwei Meter) gewählt werden.

Rolle: Kleine Stationärrollen mit fein justierbarer Bremse und einem Schnurfassungsvermögen von etwa 120 Metern 25er Schnur. Schnur: Eine 20er Monofilschnur reicht bei Verwendung einer parabolischen Rute vollkommen aus.

Köder: Alle Würmer vom dicken Tauwurm bis zum quicklebendigen Mistwurm, der sich am Haken schön kringelt. Sehr gute Köder sind aber auch kleine Köderfische (Artgenossen, Lauben und Rotaugen).

Kleinzeug: Grundbleie, Posen, Wasserkugeln und Sbirolinos in verschiedenen Größen und Gewichten. Fürs Wurmangeln gebundene 6er und 8er Haken, fürs Angeln mit Köderfischen 4er bis 6er.


Köder:

Im Sommer gehen Barsche sehr gut auf kleinere und mittlere Spinner (Größen 3 bis 4). Aber auch Blinker und kleine Schwimmwobbler werden gern genommen. Im Herbst und Winter beißen sie eher auf tief geführte Wobbler. Ein guter Spinnköder für den winterlichen Barschfang ist der Dirty Harry (9 Zentimeter) aus der Biedron-Reihe von Zebco.

Kleinzeug: Wichtig beim Angeln mit Spinnern ist es, einen Qualitätswirbel zu benutzen, sonst bringen die quirligen Köder sehr schnell unangenehmen Drall in die Schnur. Da auch Hechte kleine Kunstköder mögen, sollte ein dünnes Stahlvorfach auch zum Barschangeln vorgeschaltet werden.


Mit Wurm und Köderfisch

Barsche lassen sich auch hervorragend mit Würmern und Köderfischen fangen. Finger- lange Rotaugen, Lauben und besonders ihre Artgenossen haben sie zum Fressen gern. Zum gezielten Barsch angeln mit Naturköder werden gewöhnlich Posenmontagen verwendet. Mit ihnen kann man unterschiedliche  Wassertiefen nach Barschen absuchen.

Wasserkugel und Sbirolino

Im Sommer, wenn die Barsche im oberflächennahen Wasser stehen, sind Wasser- Kugeln als Wurfgewichte und Bissanzeiger hervorragend zum Schleppfischen mit der Spinnrute geeignet. Die Wasserkugel wird mittels zweier Posenstopper (jeweils unter- und oberhalb des Schnurführungs-Rings) auf der Hauptschnur befestigt, ohne weitere Bebleiung wird das Vorfach mittels eines Wirbels mit der Hauptschnur verbunden. Als Köder kommen Fischchen (mit Lippenköderung) oder Würmer infrage. Nach dem Auswerfen, wird die Montage mit zupfenden Bewegungen eingeholt. Die Bisse erfolgen meist recht aggressiv, sodass unverzüglich angeschlagen werden kann.

Um auf großen Talsperren Würmer in Wasser- tiefen jenseits der 15-Metermarke zu schlep- pen, empfehlen sich mittelgroße Wasser- kugeln, die jedoch leer bleiben und statt dessen mit einem vor das Vorfach geschalte- ten Bleigewichten (20 bis 30 Gramm) ausge- bleit werden.

Im Winter, wenn die Barsche tief stehen, ist der Einsatz einer Sbirolino-Montage erfolgversprechend. Sbirolinos gibt es als sinkende und schwimmende Modelle. Für das Fischen in mittlerer Wassertiefe kommt ein schnell- sinkendes Modell im Gewicht von 15 Gramm in Frage. Gefischt wird mit sinkendes Sbirolinos nach der Countdown-Methode. Stehen die Fische hingegen in Oberflächennähe, sind schwimmende oder langsam sinkende Sbirolinos die idealen Unterwasserposen. Werden Würmer als Köder verwendet, darf das Einholtempo ruhig gemächlich ausfallen, denn der Wurm erweckt bereits durch seine Eigenbewegungen die Neugierde der Barsche. Kommen kleine Köderfische zum Einsatz, so müssen diese wie Spinnköder geführt werden, um ihnen das nötige >>Leben<< einzuhauchen. Sbirolinos haben im Vergleich zur Bleikugeln den Vorteil, dass sie beim Einzug ohne viel Widerstand durchs Wasser gleiten und das Spiel des Köders nicht behindern.