Zander

Steckbrief 

Kennzeichen: Grau-grünliche Färbung mit schwarzen Querstreifen. Zwei Rücken- flossen, wobei die vordere mit spitzen Stacheln besetzt ist. Das Maul ist mit spitzen

Laichzeit: April bis Juni, bei Wassertemperaturen von 12 bis 15 Grad. Größe: Im Durchschnitt 50 bis 60 Zentimeter, kapitale Exemplare werden bis über

einen Meter lang und 15 Kilogramm schwer.

Beste Fangzeit: Juni bis Dezember. In den Abend- und Nachtstunden. Fangplätze: In Seen bevorzugen sie tagsüber die tiefen Stellen mit sandigem und

Fangzähnen ausgestattet. Kiesigem Untergrund. Nachts kommen sie zum Fressen in flachere Regionen.


In Seen und Talsperren sind Zander erheblich schwieriger zu fangen, als in fließenden Gewässern. Dies liegt nicht etwa daran, dass sich Seen-Zander von Fluss-Zandern wesentlich unterscheiden, sondern hängt mit der extremen Scheu dieser Fischart zusammen. Beim Naturköder angeln ist eine leichte Montage daher eine Grundvoraussetzung für den Fangerfolg. Eine - mit 25er Monofilschnur - prallgefüllte Stationär Rolle ist zum Grund- angeln genau richtig, denn Zander reagieren sehr empfindlich auf Widerstände in Form von sperrig und holprig ablaufender Schnur. Beim Angeln vom Ufer aus ist es daher wichtig, die Rute horizontal auf zwei gabelförmigen Rutenhaltern abzulegen, um dem abziehenden Fisch so wenig Widerstand wie möglich

entgegenzusetzen.

Überall dort, wo Sie sauberen Grund erwarten können (keine dicken Schlammschichten, Steine, Wasserpflanzen,

Äste etc.), ist eine Grundbleimontage einer Posenmontage vorzuziehen. Da im Stillwasser keine stärkeren Strömungsverhältnisse zu er- warten sind, sollte das Grundblei so leicht wie möglich gewählt werden. In flacheren Gewässern, kommt man mit 10 bis 15 Gramm aus, in tiefen Talsperren sind hingegen 40 bis 80 Gramm nötig, um den Köder auf Grund zu befördern. Ist der Einsatz einer Pose unvermeidlich, so sollte der Schwimmer eine Tragkraft von zehn Gramm nicht überschreiten. Die ideale Zanderpose hat eine Tragkraft von acht Gramm und verfügt über eine lange Antenne, die auch empfindlichste Bisse auf weite Distanz sichtbar macht.

Egal, ob Sie mit ganzen Köderfischen oder mit Fetzen angeln, lassen Sie sich mit dem Anhieb stets etwas Zeit. Nach Aufnahme des Köders ziehen Zander zumeist etliche Meter Schnur von der Rolle, bis sie einen Stopp ein-legen, um ihre Beute zu verschlingen. Sobald die Schnur sich ein zweites Mal in Bewegung setzt, ist der richtige Zeitpunkt für den Anhieb gekommen.


Ausrüstung fürs Naturköderangeln

Rute: Die ideale Zanderrute zum Uferangeln ist drei Meter lang und hat ein Wurfgewicht von 40 bis 60 Gramm Die Rute muss für den Anhieb über starkes Rückgrat verfügen und unter der Spannung des Drills rasch in eine parabolische Aktion übergehen, um ein Ausschlitzen des Hakens zu verhindern.

Rolle: Mittlere Stationär rolle mit einem Fassungsvermögen von 150 bis 200 Metern 25er Schnur. Wichtig ist es, dass die Rolle über einen fein justierbare Bremse verfügt.

Schnur: 25er bis max. 30er monofile Qualitätsschnur mit geringer Dehnung.

Kleinzeug: Grundbleie und Tiroler Hölzl in Gewichten von 10 bis 60 Gramm, Laufposen mit einer Tragkraft von acht Gramm, Karabiner wirbel sowie (selbst-) gebundene Haken der Größe 1/0 bis 1 an 22er bis 25er Qualitäts- Schnur. Wichtig ist eine Ködernadel zum Aufziehen ganzer Köderfische.

Köder: Köderfische in Größen von 10 bis 12 Zentimetern und Fischfetzen.

 


Zander an den Angelplatz locken

Der Erfolg beim Angeln auf Zander kann man steigern, wenn man die Fische durch Aroma an den Haken lockt. Hier habe ich zwei Tipps, wie das Aroma an den Köder kommt.

Wer mit Köderfisch angelt, kann dem Köderfisch mit einer Einwegspritze Aroma in die Bauchhöhle injizieren. Als Aromen eignen sich Krabben-, Herings- oder Aalöl. Für einen Köderfisch von 12 bis 16 cm Länge empfehle ich drei bis fünf Milliliter. Zu viel Aroma kann die Fische vertreiben. Nun sollten dem so präparierten Köderfisch noch einige Einstiche mit der Ködernadel oder der Spritzenkanüle zugefügt werden. So kann sich das Aroma schneller im Wasser ausbreiten.

Eine weitere Möglichkeit Duftstoffe ins Wasser zu bringen ist anstelle eines Bleis einen Madenkorb oder geschlossenen Futterkorb am Seitenarm anzubringen. Dieser wird dann mit Tampons gefüllt, die vorher mit dem Aroma getränkt wurden. Die Watte nimmt das Aroma gut auf und gibt es langsam ans Wasser ab. Wer zusätzliches Gewicht an der Montage benötigt, kann einen vorbebleiten Futterkorb nehmen.


Spinnfischen

Bis vor etwa 20 Jahren galt der Fang eines Zanders auf Kunstköder als reine Glückssache, denn damals kamen nur Spinner, Blin- ker und recht einfache Wobbler zum Einsatz, die zwar viele Hechte und Barsche zum Anbiss verleiteten, aber eben selten einen Zander. Mitte der 80er Jahre kamen die ersten Twister und Gummifische auf den Markt und Revolutionnierten den Kunstködersektor. Mit der Einführung dieser Weichplastikköder rückten auch Zander in den Fokus der Spinnfischer.

 


Spinnfischen auf Zander bei Dunkelheit

Zander beißen auch bei Dunkelheit hervorragend auf Kunstköder, oft fängt man bei Nacht sogar besser als tagsüber. Als Faustregel gilt, dass überall dort, wo man am Tage viele Kleinfische fängt, sich in der Dunkelheit, das Zander fischen lohnt. In Seen sind dies zumeist die Zu- und Abflüsse, die flachen Ufer-Zonen sowie Uferferne Untiefen (Sandbänke). Gute Spinnangelplätze finden sich aber auch in der Nähe von Stegen, Slipp-Anlagen und in Yachthäfen. Zander sind äußerst scheu und reagieren auf Störungen von außen sehr allergisch. Wichtig ist es daher, Unruhe zu vermeiden. Vermeiden Sie unbedingt, die Wasseroberfläche mit der Taschenlampe abzuleuchten und am Angelplatz unnötig hin und her zu laufen.

Was für das Pirschen am Ufer gilt, ist auch für die Führung der Spinnköder wichtig: Vermeiden Sie zu schnelle und zu lebhafte Köderführung. Zander schätzen ein ruhiges und bedächtiges Köderspiel.

In den Flachwasserbereichen der Seen verraten sich die auf Nahrungssuche befindlichen Fische häufig durch lautes Platschen an der Oberfläche.

Wenn Sie solche Geräusche vernehmen, ist es an der Zeit, einen Wobbler zu montieren, den man getrost in den Schwarm der raubenden Fische werfen kann. Nicht selten erfolgt der Biss dann bereits nach den ersten Kurbelumdrehungen.

Lichtquellen am Ufer sind immer Anziehungs- punkte für Kleinfischschwärme und damit auch für Zander. Fischen Sie in der Nähe solcher Laternen, sind Oberflächenwobbler die richtigen Spinnköder. Anders als in fließenden Gewässern, wo die Fische rasselnde  Spinnköder bevorzugen, kommen in stehenden Gewässern unscheinbare Wobbler zum Einsatz.

Ein hervorragender Köder zum nächtlichen Spinnfischen auf Zander ist der Iceman aus der Biedron-Kollektion der Firma Zebco. Dieser schlanke und schaufellose Wobbler schleicht förmlich durchs Wasser und imitiert so exzellent einen Beutefisch, was auch den argwöhnischsten Zander zum Anbiss verleitet.

Zum Zander fang mit Kunstködern ist eine geflochtene Schnur beinahe schon Pflicht. Schnüre aus Dynema®-Faser bieten einige Vorteile gegenüber monofilen Leinen. Erstens sind sie sehr dehnungsarm und lassen so auch die zaghaften Bisse erkennen, zwei- tens bringen sie den Anhieb bombenfest ins steinharte Zandermaul und drittens haben sie bei gleichem Durchmesser eine wesentlich höhere Tragkraft, sodass man mit einer 2o er Dynema bestens ausgerüstet ist, denn dieses Kaliber erlaubt sehr weite Würfe und bringt auch jeden Kapitalen sicher in den Kescher. Wichtig ist es, statt eines Wirbels einen einfachen Karabiner zur Befestigung des Wobblers zu wählen. Kommen im See viele Hechte vor, sollte ein Stahlvorfach vor den Wobbler geschaltet werden.

 


Geräte fürs Spinnfischen

Rute: Zum Fischen vom Ufer aus ist eine 2,7 bis 3 Meter lange Spinnrute mit einem Wurfgewicht von 40-60 Gramm ideal, wird vom Boot aus geangelt, kann die Rute entsprechend kürzer gewählt werden (ca. 2,10 bis 2,40 Meter).

Rolle: Mittle Stationär rolle mit einem Fassungsvermögen von 150 bis 200 Metern 25er Schnur.

 

Schnur: In der wärmeren Jahreszeit geflochtene Schnüre in der Stärke 0,16 Millimeter bis 0,20 Millimeter, in Winter monofile 25er Schnur.

 

Köder: Twister und Gummifische von acht bis 12 Zentimetern Länge. Wobbler in mittlerer Größe (10 bis 15 Zentimeter). Wobbler und Gummiköder sollten über eine möglichst träge Aktion verfügen und dem Zander ein angeschlagenes oder krankes Fischchen vortäuschen.

Gute Gummifische sind solche mit Schaufelschwanz. Bei Wobblern sind aktionsarme Modelle genau richtig. Die besten

Zanderwobbler sind moderne Schaufellose Wobbler aus der Werkstatt von Peter Biedron (Dirty Harry und Belly Dancer). Aber auch die einteiligen klassischen Rapala Wobbler bringen gute Zander an den Haken.